Priorität des vorliegenden Entwurfes ist das bestehenden Lichtraumprofil, sowie die für den Stadtteil Saggen typische, relativ geschlossene einheitliche Dachlandschaft zu erhalten. Das Konzept leitet sich aus dem Gedanken eine Aufstockung mit der Leichtigkeit eines Tragflügels in Architektur und Materialität zu entwickeln. Aus der Prämisse, die straßenseitigen und hofseitigen Gesimse zu belassen, entsteht eine natürliche Zonierung in Wand- und Dachzone. Die Aufstockung setzt sich architektonisch vom Bestand ab, schwebt und geht in ihrer Ausformulierung respektvoll mit dem Altbau um.
Die barrierefreie Erschließung aller neu errichteten Wohneinheiten und der Bestandswohnungen ist durch drei im Innenhof konzipierte Lifte ermöglicht. Ausgehend von der Gebäudeflucht und den Vorbauten des Nachbargebäudes werden die neuen Bauteile wie Lift, Balkone und Dachgeschoss in diese Ebene gesetzt. Dadurch kann die Qualität und die Großzügigkeit des Innenhofes zur Gänze beibehalten werden. Die Aufenthaltsplätze im Hof werden neu konzipiert und aufgewertet. Müll- und Fahrradraum sind in die bestehenden Garagenboxen verlagert.
Geringe Bauzeit und minimiertes Gewicht sprechen für die Konstruktion mit vorgefertigten Brettsperrholz-Wänden und Decken. Die Verwendung dieser leichten Bauteile kommt dem Gesamtlastmanagement zu Gute. Der Einsatz nachhaltiger natürlicher Materialien aus der heimischen Holzwirtschaft in Konstruktion und Ausbau sollte beispielgebend für Aufstockungen gezeigt werden. Der schwebende Körper ist mit einer metallischen Außenhaut ummantelt, welche sich in ihrer Farbigkeit in die bestehende Dachlandschaft einfügt.